Brunnen und Wasserspiele in Florenz

Der Neptunbrunnen

Die Piazza della Signoria in Florenz gehört zweifellos mit zu den schönsten Plätzen Italiens. Den Platz dominiert der Palazzo Vecchio, an dessen linker Seite sich die Fontana di Piazza, der monumentale Neptunbrunnen, befindet. Der Brunnen markiert eine Stelle, von wo der Blick über den Hof der Uffizien bis zum Fluss, in der anderen Richtung zur Kuppel des Domes gehen kann. Von Tritonen umgeben steht Neptun auf seinem von Pferden gezogenen Wagen, Nymphen und Flussgottheiten säumen das Becken. Der Brunnen stammt von Bartolomeo Ammannati und wurde 1565 anlässlich der Hochzeit von Francesco de Medici mit Johanna von Österreich errichtet.

Neptunbrunnen in Florenz
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"Die Entscheidung, einem Springbrunnen die am großzügigsten bemessene Freifläche der Stadt zu widmen, ging auf die römische Tradition zurück. In Rom (...) war dank der Bemühungen der Ingenieure (...) reichlich Wasser vorhanden. Fließendes Wasser ermöglichte es, Straßen und Plätze sauber zu halten, bewirkte Kühlung im Sommer, diente dazu, Pferde zu erfrischen und zu tränken, und wertete auch Florenz als Stadt so sehr auf, dass es Rom Konkurrenz zu machen drohte.
(...) Als für die Hochzeitsfeierlichkeiten (von Francesco, Sohn Cosimos I., und Johanna von Österreich) die Figur des gigantischen Ozeanus oder Neptuns in dem noch nicht vollendeten Becken an der Ecke des Platzes aufgestellt wurde, mussten der Wagen und andere Details provisorisch aus Ziegel, Mörtel und Stuck aufgebaut werden; historischen Quellen zufolge ging alles schnell wieder kaputt, und erst 1572 war der Brunnen in seiner endgültigen Form fertig." (Mario Scalini, (1))

Neptunbrunnen
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"Eine der Satyrfiguren des äußersten Beckens wurde in neuerer Zeit ersetzt, aber ansonsten präsentiert sich das Kunstwerk noch genauso wie im Cinquecento: Der Meeresgott erhebt sich aus einem Wagen, dessen Räder nur aus Nabe und schaufelartig geformten Speichen mit eingearbeiteten Sternzeichen bestehen. Das Wasser fließt von einem kleineren Becken ins nächste, um schließlich in großen Wannen zu ebener Erde zu strömen, aus denen früher die Pferde tranken. Die zahlreichen Düsen, von denen heute viele verstopft sind, verspritzten das Wasser so nach oben, dass die Statue in eine Wolke aus Gischt und Wasserdampf gehüllt stand, die an sonnigen Tagen vermutlich in den Farben des Regenbogens schillerte. Man muss sich zu der massigen Konstruktion also (...) die Illusion von Leichtigkeit hinzudenken. Es ist anzunehmen, dass die Figur dadurch nicht nur weniger schwer wirkte, sondern auch verschwommener und deshalb nicht ganz so monumental."  (Mario Scalini, (1))

Details am Neptunbrunnen
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Im Hof des Palazzo Vecchio

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Der Palazzo Vecchio in Florenz trug ursprünglich den Beinamen "Pubblico", denn er diente als Amtssitz für die Priori (Vorsteher), die im ausgehenden 13. Jahrhundert die Stadtregierung bildeten. Der Innenhof wurde im 15. Jahrhundert gebaut und mit prachtvoll verzierten Säulen und Arkaden ausgestaltet. in der Hofmitte steht der von Andrea del Verrocchio geschaffene Brunnen. Die um 1470 entstandene Bronzefigur des Putto mit Delphin ist heute durch eine Kopie ersetzt. (2)

Brunnen mit Putto
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Bild "Florenz3_PalVecchio_06.jpg"Bild "Florenz3_PalVecchio_07.jpg" Löwenbrunnen im zweiten Innenhof des Palazzo Vecchio
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Brunnen auf der Terrasse der Uffizien

Die Gebäude der Uffizien enthalten die weltberühmte Gemäldegalerie mit den weltberühmten Meisterwerken von Giotto, Botticelli, Leonardo da Vinci, Michelangelo und und und ... Da können einem die Augen schon übergehen. Zum Glück schmeckt nach so viel Kunst auf der Terrasse der Uffizien der Cappuccino umso besser, und still plätschert der kleine Brunnen dort vor sich hin ...

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Maskenbrunnen

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Verlässt man kunstgesättigt die Uffizien, führt der Weg zurück zur Piazza della Signoria an diesem Eckbrunnen vorbei.
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Im Hof des Bargello

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Der im 13. Jahrhunderte erbaute Bargello ist der älteste kommunale Palast in Florenz - hier hatten der capitano del popolo, später auch der Podesta ihren Sitz. Heute befinden sich im Museum Nazionale del Bargello bedeutende Skulpturen sowie Elfenbein-, Goldschmiedearbeiten u. a. Im Hof des Bargello wurde die Fontana di Sala Grande rekonstruiert, die ursprünglich für den Palazzo Vecchio vorgesehen war, dort aber nie aufgestellt wurde. Wie die Tafel informiert, wurde die Marmorgruppe 1555 von Bartolomeo Ammannati geschaffen. Die Göttin Juno (Hera) bekrönt, von zwei Pfauen begleitet, den Regenbogen, zwei allegorische Figuren (Flussgott Arno und die Quellen des Parnass) rahmen die Fruchtbarkeitsgöttin Ceres.

Fontana di Sala Grande im Hof des Bargello
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Auf der Piazza della SS. Annunziata

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Abseits vom großen Touristenstrom öffnet sich dieser wunderbare Platz mit seinen bemerkenswerten Fassaden. Hier steht das von Filippo Brunelleschi entworfene "Ospedale degli Innocenti", das ->"Findelhaus", das von Architekturhistorikern als erstes Bauwerk im neuen Stil der Renaissance bezeichnet wird. In der Mitte des Platzes befindet sich das Reiterstandbild des Großherzogs Ferdinand I., das von Giambologna begonnen und von Pietro Tacca vollendet wurde. Pietro Tacca (1577-1640) entwarf auch die beiden mit grotesken Meeresbewohnern, Muscheln und Meeresfrüchten besetzten Brunnen.

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Brunnen auf der Piazza SS. Annunziata

Es gibt noch mehr Brunnen in Florenz. Vielleicht beim nächsten Besuch...
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Quellen:
(1) Mario Scalini, Die Bildhauerkunst des neuen Rom, in: Florenz, Kunst und Architektur, h.f.ullmann 2005/2007
(2) Paläste der Toskana, Könemann Verlagsgesellschaft, 2000

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