Burg (bei Magdeburg)

Burg liegt an der alten Handelsstraße von Magdeburg nach Berlin und der Abzweigung nach Zerbst. Das kleine Flüsschen Ihle durchfließt die Stadt von Südosten nach Nordwesten und teilt sie in zwei Hälften. Keimzelle der Stadt soll eine Burganlage gewesen sein, aus deren Suburbium die spätere Oberstadt hervorging. Etwa um 1150 wurde die Unterstadt (Neustadt) links der Ihle planmäßig angelegt. Beide Siedlungen waren anfangs noch getrennt, im 13. Jahrhundert wurde dann eine gemeinsame Befestigung mit ursprünglich fünf Toren und einer großen Zahl von Türmen gebaut. Hauptgewerbe im Mittelalter war die Tuchmacherei, die bereits 1176 erwähnt wurde. Auch große Mengen Bier wurden in Burg gebraut. Im 19. Jh. siedelten sich verschiedene Industrien an, bis heute ist die Knäckebrotfabrik in Burg bekannt.

2018 fand in Burg die Landesgartenschau Sachsen-Anhalt statt, in deren Vorbereitung und Durchführung die Stadt schön herausgeputzt wurde. Doch auch so ist Burg eine Reise wert - hält man nämlich die Augen offen, dann kann man viel entdecken, was der Stadt zur Zier gereicht! Und so finden wir neben Putzreliefs an manchen Gebäuden auch figürlichen Schmuck und verschiedene Kunstobjekte im  öffentlichen Raum.
Im Wohnhausbau haben sich nur wenige sehr alte Gebäude erhalten, doch sind aus dem 19. Jahrhundert eine Reihe stattlicher Häuser erhalten, so z. B. in der Brüderstraße, in der Schulstraße oder die Löwenapotheke. Gerade hier finden wir schöne Details.

Im dunklen Gang verschwinden ist das eine, sich hoch in die Luft erheben das andere. Vor der Albert-Einstein-Schule in Burg scheint Ikarus gerade losfliegen zu wollen. Die Bronzeplastik aus dem Jahr 1972 wurde von Joachim Sendler (1934-2005) geschaffen.

2018 war ein heißer und trockener Sommer - die Gärtner der Landesgartenschau Sachsen-Anhalt in Burg hatten alle Hände voll zu tun, die Blumenpracht zu erhalten. Da waren die im Gelände aufgestellten Skulpturen deutlich pflegeleichter.

Die Besucher der Landesgartenschau begeisterten natürlich vor allem die phantastischen Pflanzungen und vielfältig gestalteten Gartenräume, es gab sogar Räume aus Metall (Kortenstahl) mit Durchsichten und Spiegelungen. Mehrere Künstler präsentierten auf dem Gelände ihre aus Holz gearbeiteten Skulpturen, wie z. B. Christian Schmidt einen Frauentorso. Und Sylvia Itzen hatte mit ihren Himmelsguckern einen echten Hingucker.

Die Künstlergruppe machART stellte mit "Tai Chi" ihre Vorstellung von serieller Kunst mit "Reihen, Wiederholungen und Variationen desselben Gegenstandes" auf einer Wiese der Landesgartenschau aus. Sehr anregend!

In Burg gibt es also einiges zu entdecken. Und falls Sie jetzt Lust auf mehr bekommen haben, dann fahren Sie doch mal hin oder schauen wenigstens hier: