Glocken- und andere Türme in Italien - Teil 3

Der Campanile des Domes in Ferrara

Ferrara bewahrt ein sehenswertes historisches Stadtbild, das mit Kathedrale, Rathaus (Palazzo Communale), Kastell d'Este und vielen anderen beeindruckenden Bauwerken auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste verzeichnet ist. Die Kathedrale befindet sich direkt im Stadtzentrum, an ihrer Südseite steht der Campanile. Der Glockenturm in den Formen der Renaissance besteht aus weißem und rosa Marmor und wurde in den Jahren 1451-1493 erbaut. Obwohl dann endgültig Ende des 16. Jahrhundert die Bauarbeiten beendet wurden, ist er doch nicht ganz fertig geworden. Es ist auch nicht ganz sicher, ob der Entwurf tatsächlich vom berühmten Genueser Architekten Leon Battista Alberti statt.

Campanile der Kathedrale von Ferrara
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Ghirlandina - der Campanile des Domes in Modena

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Piazza Grande und Kathedrale
Auch die Innenstadt von Modena, das Ensemble rund um die Piazza Grande mit Kathedrale, Glockenturm und Palazzo Communale, wird auf der Weltkulturerbeliste geführt. Wendet sich der Dom mit seiner Schauseite der Piazza Grande zu, so beansprucht der Glockenturm einen eigenen kleinen Platz, die Piazza della Torre.
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Mit dem Bau des Domes wurde 1099 begonnen, die Fertigstellung des Turmes 1319 markiert den Abschluss. Die ersten fünf Geschosse wurden im 12. Jahrhundert gebaut und 1179 fertiggestellt. Der Baumeister Enrico da Campione vollendete schließlich den oberen Teil und die Spitze des Turmes im Jahr 1319.


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Für die Herkunft des Namens Ghirlandina werden zwei verschiedene Erklärungen angeboten: Spanische Juden, die Modena im 16. Jahrhundert erreichten, sollen ihn mit dem Turm Giralda in Sevilla verglichen haben, vielleicht leitet sich der Name aber auch von den Girlanden ähnlichen Verzierungen ab...
Der Turm erreicht eine Höhe von 90 Metern und ist als Wahrzeichen der Stadt weithin sichtbar.

Turmdetails in Modena
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Bogenfriese und Lisenen gliedern den Turm, an den Konsolköpfen lassen sich Tiere und Masken erkennen, doch vor allem die Ecken sind mit mittelalterlichen Figuren und Reliefs versehen.

Glockentürme in Bologna

Einen unglaublich turmreichen Anblick muss Bologna einst im Mittelalter geboten haben: nicht nur durch die Türme der vielen Kirchen sondern vor allem durch die unglaubliche Zahl der sogenannten Geschlechtertürme. Weit über hundert sollen es gewesen sein, manche sprechen auch von zweihundert. Die beiden berühmtesten von ihnen - die Due Torri - sind zum Wahrzeichen der Stadt geworden. Da übersieht man schon mal gern einen Campanile, besonders wenn er im Häusergewirr eingebaut ist. Einige sollen nachfolgend wenigstens erwähnt werden.

Metropolitankathedrale und Campanile

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Campanile (im Hg.) und Neptunbrunnen (vorn)
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Die Kathedrale ist Sankt Peter geweiht und stand als Symbol der päpstlichen Macht stets im Gegensatz zur städtischen Kirche S. Petronio. Wie man der Tafel im Innern der Kirche entnehmen kann, brannte der romanische Bau des 9./10.Jahrhunderts 1141 ab. Die neue Kirche wurde 1184 geweiht. Beim Neubau wurde der ursprünglich zylindrische Campanile vom ravennatischen Typ durch den heutigen quadratischen Glockenturm ersetzt. Der romanische Turm trägt eine Spitze aus dem 15. Jahrhundert und erreicht eine Höhe von 70 Metern.


Glockenturm von S. Peter, Bologna
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Beim genauen Hinschauen kann man erkennen, dass der Turm durch Lisenen und Friese gegliedert wird, die Konsolen der Friese sind teilweise durch Masken und Köpfe geschmückt. Die um 1750 entstandene barocke Backsteinfassade ist mit Marmor verziert, im Innern ist die Kirche komplett barock umgebaut. Am Eingang (innen) stehen aber noch die alten Löwenfiguren des ehemaligen romanischen Portals.

Kathedrale Bologna, romanische Löwen
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Stadtkirche San Petronio in Bologna

Die bedeutendste und größte Kirche Bolognas ist dem Schutzpatron der Stadt Petronius geweiht. 1390 wurde Antonio di Vincenzo mit dem Bau einer Kirche beauftragt, die alle anderen übertreffen sollte. Doch die hochfliegenden Pläne konnten nicht realisiert werden, im Chorbereich wurde das Gebäude provisorisch geschlossen, die Fassade ist nie fertiggestellt worden. Und doch ist es ein höchst eindrucksvolles Bauwerk, allein die Länge des Innenraumes beträgt 132 Meter. Daneben nimmt sich der Campanile (1481-1492) beinahe bescheiden aus. Dafür sind der gewaltige Innenraum mit seinen Kapellen, kostbaren Malereien und Skulpturen ebenso wie der Mittagsmeridian absolut sehenswert.

San Petronio, Bologna
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San Domenico

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Im Jahr 1221 verstarb in Bologna der aus Spanien stammende Ordensgründer Domingo de Guzman. Die 1228-1240 erbaute Kirche birgt in einem kostbaren Schrein (die Arca di San Domenico) die sterblichen Überreste des heiligen Domingo und wurde so zur Wiege des Dominikanerordens und zur vielbesuchten Wallfahrtsstätte. Die Kirche San Domenico wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert, umgebaut und prachtvoll ausgestaltet. Der spätromanisch-gotische Glockenturm wurde 1313 errichtet.

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Noch mehr Türme in Bologna...

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Bolognas berühmteste Türme sind jedoch keine Glockentürme sondern die zum Wahrzeichen gewordenen mittelalterlichen Geschlechtertürme Asinelli und Garisenda. Unmittelbar neben ihnen befindet sich die barocke Kirche S.S. Bartolomeo e Gaetano mit Kuppel und ja klar - mit Glockenturm.

Geschlechtertürme  --->


Kuppel, Fassade und Glockentürme in Urbino

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Blick auf Dom und Palazzo Ducale
Urbino fasziniert: Herzogspalast, Kathedrale, mittelalterliche Gassen und Plätze, das Geburtshaus Raffaels - dazu ein buntes Gewimmel von Touristen sowie von jungen Leuten, die an der ehrwürdigen Universität studieren - für einen Stadtbesuch sollte man sich also Zeit nehmen! Den schönsten Blick auf die Stadt genießt man übrigens vom Kastell, die Wiese davor ist ein beliebter Treffpunkt der Studenten.

Dom in Urbino

1789 fiel der Vorgängerbau des Domes von Urbino einem Erdbeben zum Opfer. Schon vorher hatten Erdstöße die Fassade und Kuppel beschädigt, doch als im Januar 1789 der Einsturz der Kuppel erheblichen Schaden anrichtete, entschloss man sich zu einem Neubau in klassizistischen Formen. Den Auftrag bekam der Architekt Giuseppe Valadier. Bereits 1801 wurde der neue Dom Santa Maria Assunta geweiht. Im Innenraum ist mit 60 Meter Länge großzügig bemessen, die lichte Höhe der Kuppel innen beträgt 50 Meter.

Der Dom in Urbino
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Treppe vor dem Dom
Monumental erhebt sich die Fassade über einer geschickt angelegten Freitreppe, so dass zusammen mit dem Palazzo Ducale ein kleiner Platz entsteht. Marmorstatuen schmücken Treppe und Fassade, darunter Heiligenfiguren (Johannes Chrysostomos, Augustinus, Crescentius und Beato Mainardo), im Giebel die christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung, Barmherzigkeit.  
Von der anderen Seite bilden die hochaufragenden Konstruktionen von Campanile, Apsis und Herzogspalast einen eindrucksvollen Anblick.

Dom in Urbino, innen und außen
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Campanile der Kirche San Francesco in Urbino

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S. Francesco
San Francesco wurde im 14. Jahrhundert im spätromanisch-gotischen Stil erbaut. Die Kirche birgt neben den Kunstschätzen im Innern (z. B. das große Altarbild von Barocci) die Grabstätten vieler bedeutender Persönlichkeiten Urbinos. Aus den engen Gassen der Altstadt ist der Blick auf den Glockenturm etwas eingeschränkt, doch vom Kastell aus gesehen, ragt die Spitze des Campanile über die Dächer hervor. Der Turm stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Glockenturm von San Francesco, Urbino
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S. Bernardino
Noch einmal zurück zum Kastell, zur Fortezza Albornoz: Bei dem schönen Blick in die weite Landschaft Markens kann man die Chiesa di S. Bernardino erkennen. In der Kirche befinden sich die Grabstätten der Herzöge Montefeltro.


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