Brunnen und Wasserspiele in Wolfenbüttel (Niedersachsen)

Einst befand sich hier eine Wasserburg bei einer Furt über die Oker. Die Burg wurde zerstört und wieder aufgebaut und schließlich als Schlossbau prachtvoll im Stil der Renaissance umgestaltet. Auch wenn die damaligen Giebel und Türme nicht mehr vorhanden sind, das Schloss bietet noch immer einen phantastischen Anblick. Inzwischen wurde auch der weiträumige Schlossplatz neugestaltet, unmittelbar vor dem Zeughaus (ebenfalls ein prachtvoller Renaissancebau) steigt eine Fontäne empor.

Herzog August II. von Braunschweig-Wolfenbüttel hat sich bleibende Verdienste auf kulturellem Gebiet erworben. Auf ihn geht die berühmte Bibliotheca Augusta, die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, ein Leuchtturm der Wissenschaften, zurück. Auf dem Wolfenbütteler Marktplatz wurde dem Herzog ein Denkmal in Form eines Brunnens gesetzt. Das Denkmal entwarf der Bildhauer Georg Meyer-Steglitz (1868-1929), es wurde im Jahr 1904 eingeweiht und zeigt einen Herzog mit Schlapphut und Stulpenstiefeln, der in der Jagdpause sein müdes Pferd zur Tränke führt. Was für ein Gegensatz zu anderen Reiterdenkmalen!

Um das Stadtgebiet im ursprünglich sumpfigen Gelände der Oker zu entwässern, wurden in Wolfenbüttel Teiche und Gräben angelegt und ein umfangreiches Kanalsystem gebaut. Diese "Grachten" sind heute größtenteils verschwunden, doch einige romantische Winkel ("Klein Venedig") und der Stadtgraben mit einer Fontäne zeugen bis heute von den einstigen Wasserläufen.

Wolfenbüttel war auch Garnisonsstadt. 1925 wurde vor der Trinitatiskirche ein Brunnen errichtet, der an die Gefallenen der in Wolfenbüttel stationierten Feldartillerie-Regimenter im 1. Weltkrieg erinnern sollte. Der Brunnen versetzt und steht heute halb vergessen und trocken am Landshuter Platz.
So trocken-trist soll aber unser Rundgang nicht enden... Deshalb schnell zurück in die Fußgängerzone:

Wolfenbüttel hat vieles zu bieten: Neben Schloss, Zeughaus und Fachwerk ist vor allem die Stadtkirche ein Highlight der protestantischen Renaissancebaukunst. Und wer war nicht schon alles hier in dieser Stadt: Lessing, Leibniz, Wilhelm Busch, - zum Nachsinnen gönnen wir uns jetzt schnell eine kleine Kaffepause in der Fußgängerzone. Aber aufpassen - der Boden bleibt nicht immer trocken!