Putten in Dresden - Teil 2: Friese, Reliefs und noch mehr Kinderfiguren an Gebäuden


Kinderfiguren mit oder ohne Flügel (Putten) kann man in Dresden in großer Zahl finden, sie begleiten die Personen auf den Sockeln der Denkmale, tummeln sich an Brunnen und Standbildern, selbst bei den Kirchenvätern an der Hofkirche kann man sie entdecken.  
Eine Besonderheit stellen jedoch die reliefartigen "Kinderfriese" dar. Darunter ist zweifellos der berühmte Kinderfries am sogenannten Heinrich-Schütz-Haus (Frauengasse 14 Ecke Neumarkt) der interessanteste.

Der Dresdner Kinderfries

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Dieser Kinderfries am Runderker eines bürgerlichen Wohnhauses wurde um 1535 vom Bildhauer Christoph Walther I., der auch den -> Dresdner Totentanz schuf, gestaltet. Der Kinderfries stellt über dreißig tanzende, sich neckende und balgende Kinder dar, die in ihrer Lebensfreude das komplette Gegenteil zum düsteren Totentanz darstellen. Fritz Löffler schreibt: "Als Gegenbeispiel zu dieser weltabgewandten Darstellung (des Totentanzes) wirkt der Fries mit der fröhlichen nackten Kinderschar des gleichen Meisters am Runderker der Frauenstraße Ecke Neumarkt, an dem die Renaissance sich in ihrer Weltfreudigkeit rein entfaltet."

Dresdner Kinderfries
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Aufnahmen von 2006
1945 wurden die Innenstadt und auch der Erker zerstört. Die Bruchstücke des Kinderfrieses konnten geborgen werden und sind beim Wiederaufbau der Stadt in den 1960er Jahren zusammen mit einer Schrifttafel an der Außenwand eines Wohn- und Geschäftshauses an der Ecke der Gewandhausstraße angebracht worden. Dabei wurden verlorengegangene Teile ergänzt. Mit dem Neubau der Heinrich-Schütz-Seniorenresidenz 2007/08 (einschließlich des Runderkers) ist der Kinderfries an seinen ursprünglichen Ort zurückgekehrt.

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Aufnahmen von 2006

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Putten am Erker des "Köhlerschen Hauses"

Bild "DD_Putten18_04.jpg"  Nur wenige Schritte vom Kinderfries
entfernt befinden sich am Erker der
"Köhlerschen Weinhandlung
(Frauenstraße 14) arbeitende
Putten rund um das Thema Weinfass:
Mit fröhlicher Geschäftigkeit
werden Fassdauben hergestellt,
Reifen auf das Fass getrieben
und dieses schließlich ausgebrannt.
(Dabei kann man sehr schön sehen,
wie einzelne Bruchstücke für die Putten
bei der Rekonstruktion wiederverwendet
wurden.)
Das Haus wurde 1747-49 für den
Böttchermeister Johann Köhler erbaut,
1945 im Krieg zerstört und im Zuge der
Wiederbebauung des Neumarktes neu
errichtet.
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Im Portalfeld des Eingangs steht Gott Janus (mit Schlüssel und Stab), der zugleich nach vorn als auch zurück schaut. Er verkörpert Anfang und Ende und symbolisiert so auch den Kreislauf der Natur und des Weinanbaus. Kein Wunder, dass Putten hier geschäftig mit dabei sind ...

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Bild "DD_Putten21_01.jpg" Nicht alle der aus den Trümmern 1945 geborgenen Bruchstücke wurden wiederverwendet. An einer Wand in der Weißen Gasse sind einige der Kinderfigurfragmente bereits beim Neuaufbau in den 1960er Jahren angebracht worden und auch hier verblieben.

Fragmente vom "Böttcher"-Erker
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Zwei Figuren vom (zerstörten) Trompeterschlösschens

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Die beiden Figuren wurden 2009 restauriert und am Ausgang der Centrumsgalerie zum Dippoldiswalder Platz hin aufgestellt. So ist es auf der Informationstafel am Sockel der einen Figur zu lesen. Weiter erfährt man, dass diese "zwei Sandsteinplastiken zum Restaurant und Hotel Trompeterschlösschen (gehörten). Das Trompeterschlösschen befand sich bis 1945 hier am Dippoldiswalder Platz. Der Bildhauer Paul Polte schuf die Plastiken im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts im Stil des Neobarocks.
Das Baujahr des Trompeterschlösschens ist nicht überliefert. Es fiel 1653 in den Besitz einer Feldtrompeterwitwe. Sie betrieb darin ein Gasthaus. Ihr Sohn und Erbe war kurfürstlicher Hof- und Feldtrompeter. Der Gasthof wurde nach ihm benannt. Im Verlauf des siebenjährigen Krieges wurde das Gebäude 1759 zerstört und 1764 wieder aufgebaut. Am 13. Februar 1945 wurde das Trompeterschlösschen während des Luftangriffes zum zweiten mal zerstört."

Figuren vom Trompeterschlösschen
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Putten am Georgenbau, Schloßplatz/Schloßstraße

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Schloßplatz
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Egal ob man vom Schloßplatz her oder aus der Schloßstraße kommt, hier am Georgentor kann man auf Entdeckungsreise gehen. Und natürlich finden sich Darstellungen von Putten in großer Zahl. Georg der Bärtige ließ den prachtvollen Renaissancebau 1530-35 errichten. Später mehrfach umgebaut und verändert (zuletzt im Stil der Neorenaissance um 1900) ist das Torbauwerk nach der Beseitigung der Schäden des 2. Weltkrieges heute eines der prägenden Bauten der Dresdner Innenstadt. Insbesondere an den Säulenschäften zur Stadtseite tummeln sich die Putten - sie kämpfen heftig miteinander, aber man kann auch fröhlich tanzende Putten und an der reichverzierten Fassade sowieso eine Fülle von weiteren Details ausmachen.

Putten am Georgentor
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Kinderfiguren über Portalen und Hauseingängen, an Balkonen und an Schulen

Über manchen Hauseingängen der in den 1950er Jahren wiederaufgebauten Altstadt finden sich Kinderfiguren ebenso wie über manchen Türen von Siedlungshäusern aus den 1930er Jahren.

Kinderfiguren über Hauseingängen
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Repräsentativ geben sich die Supraporten über den Portalen öffentlicher Gebäude:

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Und auch auf Balkonen kann man sie entdecken: Putten...

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Martin-Anderson-Nexö-Gymnasium


Und wo passen Kinderfiguren am besten hin? Doch nicht etwa an eine Schule...

Die Martin-Anderson-Nexö-Oberschule, kurz: Manos - pardon: Gymnasium ;-)  ->

Portale, Figuren und Reliefs an der "Manos"
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Werden hier etwa Märchen erzählt??

Reliefs am Schulgebäude
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Nein, natürlich nicht, Schulen bereiten ja auf das Leben vor. Dieses Schulgebäude wurde übrigens vorbildlich saniert. Die Europäische Union mit dem Fond für regionale Entwicklung half dabei mit einer Kofinanzierung - danke!
  
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Wird fortgesetzt...

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zu Dresdens Denkmälern (1): Könige und Fürsten