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Zwei sehr alte Bronzetüren in Italien: Die Dome zu Amalfi und Salerno


Das Bronzeportal am Dom von Amalfi

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Dom in Amalfi
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Dom in Amalfi
Die prachtvolle Fassade des Domes in Amalfi erhebt sich hoch über einer monumentalen Freitreppe. Der Dom ist dem heiligen Andreas gewidmet, dessen besondere Verehrung in der Krypta (unbedingt ansehen!) deutlich wird. Besondere Gebäude werden auch durch etwas Besonderes ausgezeichnet, seit der Antike gehören kostbare Bronzeportale dazu. Im frühen Mittelalter gab es nur noch wenige Stätten, wo die Herstellung von großen Bronzeportalen beherrscht wurde. Und so stammt das frühmittelalterliche Portal des Domes in Amalfi aus Konstantinopel.
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S. Andreas
Vierundzwanzig Bronzetafeln schmücken die Türflügel. Sechs Löwenköpfe mit Ringen im Maul dienen als Türzieher. Zwanzig der Bronzetafeln sind mit Kreuzen versehen, vier Tafeln enthalten figürliche Darstellungen. Wir erkennen Christus (am Kreuznimbus) und Maria, darunter die Apostel Andreas und Petrus. Das Gesicht von Andreas ist ziemlich abgegriffen (Andreas ist der Schutzheilige des Domes), so dass das Silber dieser speziell hier verwendeten Einlagetechnik (Niello) hell durchschimmert.
Die Tür wurde um 1060/65 (?) in Konstantinopel gefertigt, nach der Inschrift hat sie ein wohlhabender amalfitanischer Kaufmann (und Heerführer), Pantaleone di Mauro, gestiftet. Gegossen wurde sie in der Werkstatt des Simon von Syrien. Sie ist eine der ältesten nachrömischen Bronzetüren in Italien.

Details am Portal

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Das Bronzeportal am Dom von Salerno


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Bronzeportal in Salerno
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Dom in Salerno
Auch das Bronzeportal am Dom zu Salerno stammt aus Konstantinopel, wo es 1099 gegossen wurde. Die Verwandschaft mit dem Portal in Amalfi ist offensichtlich. Hier in Salerno schmücken jetzt aber 54 Tafeln den Eingang des im 11. Jahrhundert erbauten Domes. 46 Tafeln sind mit Kreuzen versehen, sieben Tafeln zeigen figürliche Darstellungen, eine Tafel enthält eine Inschrift. Christus ist an seinem Kreuznimbus wiederum leicht zu identifizieren. Die anderen Figuren sind beschriftet, wir erkennen: Matthaeus, Petrus, Paulus, Simon sowie eine Frauenfigur, wahrscheinlich Maria. Eine weitere Tafel zeigt zwei geflügelte Tiere, die sich am Brunnen des Lebens laben. Die figürlichen Darstellungen sind in der gleichen speziellen Technik (Silbereinlage) wie in Amalfi gestaltet.

Details am Portal: Linker Türflügel
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Rechter Türflügel
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Am Quell des Lebens
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Inschrift

Die Inschrift nimmt Bezug auf den Spender der Bronztür, in der neunten und zehnten Zeile findet sich sein Name: Landulfo Bultrumile.


Beide Dome sind im Innern kostbar ausgestattet, planen Sie bei Ihrem Besuch genügend Zeit ein!



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Quelle: Reiseführer der Amalfitanischen Küste und Sorrento, KINA ITALIA Mailand, ohne Jahresangabe