Skulpturen und Plastiken in Hoyerswerda - Teil 3: Skulpturengarten in der Neustadt

Friede, Glück, Freundschaft...

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Hoyerswerda-Neustadt
Hoyerswerda ist eine Stadt im Wandel. Sie erlebte ab etwa 1955 ein rasantes Bevölkerungswachstum, die Einwohnerzahl versiebenfachte (!) sich und stieg in den 1980er Jahren bis auf etwa 71000. Doch seit der Wende verliert Hoyerswerda wieder viele Menschen, dreißig Jahre später (2019) leben noch etwa 32000 Einwohner hier. Das stellt die Kommune vor viele Probleme; wurden damals 10 neue Wohnkomplexe aus dem Boden gestampft, bedeutet "Stadtumbau" heute Rückbau und großflächigen Abriss... Wie geht man mit einer schrumpfenden Stadt und den neuen Freiräumen um?

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Im Zentrum von Hoyerswerda-Neustadt wurde nach dem im Jahr 2000 erfolgten Abriss eines Plattenbaus die Idee geboren, in dem Abrissgelände einen Skulpturengarten anzulegen. 2008 wurde mit den Geländearbeiten begonnen, 2009 konnte der neue Skulpturengarten an der Albert-Einstein-Straße, Ecke Bautzener Allee, eingeweiht werden.

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Skulpturengarten Hoerswerda_Neustadt
Für diese Installation wurden die Werke des 1. Internationalen Bildhauersymposiums 1975 vom ursprünglichen Standort im Wohnkomplex IX umgesetzt und neu arrangiert. Die Skulpturen befinden sich jetzt vor großen Spiegelflächen in einem eingetieften Gelände. Spiegelbilder und reale Objekte überlagern sich und bilden so einen phantastischen Erlebnisraum.
Das Thema des 1. Bildhauersymposiums 1975 lautete damals "Friede, Glück, Freundschaft". Sechs Künstler aus fünf Ländern (CSSR, Polen, Ungarn, Sowjetunion und DDR) kamen in Hoyerswerda zusammen und arbeiteten gemeinsam an der Gestaltwerdung ihrer Ideen.

Schauen wir uns die einzelnen Werke an:

Sygfryd Korpalski (Polen) gab seiner Skulptur den Namen "Evolution". Und in der Tat, das schneckenförmige, sich nach oben entrollende Gebilde könnte für langsame kontinuierliche Entwicklung stehen.

Sygfryd Korpalski: Evolution
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Die Skulptur befindet sich damit durchaus im Gegensatz zu

Jürgen von Woyskis (DDR) "Aufbrechender Frucht", die nachgerade keulenartig nach oben explodiert ist.

Jürgen von Woyski: Aufbrechende Frucht
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Zwischen beiden befindet sich die "Hockende" von Peter Kern (DDR). Die kompakte Dame ruht schwer in ihrer Blockhaftigkeit - Trauert sie? Oder wartet sie auf etwas?

Peter Kern: Hockende
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Den Kopf leicht zurückgelegt und in den Himmel blinzelnd, so wartet auch sie - "Den Regen erwartend" - von Joszef Seregi (Ungarn). Bei ihr hat man aber den Eindruck, dass der freudig erwartete Sommerregen jeden Moment beginnen könnte.


Joszef Seregi: Den Regen erwartend
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Natürlich dürfen Kinder beim Thema Glück nicht fehlen, zumal Hoyerswerda damals die kinderreichste Stadt der DDR war... Alexander Ilecko (CSSR) schuf 1975 die  Skulptur "Mutter und Kind".

Alexander Ilecko: Mutter und Kind
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Und von Juri Orechow (Sowjetunion) stammt ein ganzer "Baum des Glücks". Man beachte den Wunsch der Inschrift: "Das Glück breite stets seine Schwingen über die Stadt Hoyerswerda"!

Juri Orechow: Baum des Glücks
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Es sollte bei den Hoyerswerdaer Bildhauersymposien Tradition werden, dass sich alle Künstler an einem gemeinsamen Werk beteiligten und an diesem ihren (Finger-)abdruck hinterließen.


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Nachtrag: Bei der Neuinszenierung 2009 wurde noch ein weiteres Kunstwerk (mit Spiegeltafel) hinzugefügt. Was das ist? Überraschung! -> Schauen SIE SELBST ...


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