Hausgesichter*) in Magdeburg - Teil I

Schmuckelemente und Fassaden des Historismus und der Gründerzeit

*) Hausgesichter: Dieser Titel entstand durch eine Anregung von Ellen Wittke, die auf ihrer Webseite eine Vielzahl von -->"Hausgesichtern" in Essen vorstellt.

Rund um den Hasselbachplatz, den Breiten Weg (Südabschnitt) und die Otto-von-Guericke-Straße


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Nach Auflassung der teilweise noch mittelalterlichen Befestigungsanlagen im 19. Jahrhundert entstand in Magdeburg Platz für neue Stadtviertel. In der Architektur dieser Zeit werden zunächst die "alten" Stile aufgenommen, weiterentwickelt und neu interpretiert (Neoromanik, Neogotik, Neorenaissance, ...), die Vertreter des Historismus wollten möglichst stilrein bauen. Ein paar Jahre später werden einzelne Stilelemente willkürlich herausgenommen und nebeneinandergesetzt, es kommt vor allem im Bauboom der sogenannten Gründerzeit (etwa ab 1870) häufig zu eklektischen Fassadengestaltungen, bei der es nur noch um schmückendes Beiwerk und damit erhoffte Repräsentation geht.
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In den um 1900 neu angelegten Stadtvierteln entsteht so eine Blockrandbebauung mit aufwändiger Fassadendekoration. Viele dieser Stadtviertel in Deutschland fielen den Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg zum Opfer. In Magdeburg haben sich in der 1945 schwer zerstörten Altstadt im südlichen Bereich (Hasselbachplatz, Otto-von-Guericke-Straße und Breiter Weg) einige Straßenzüge erhalten, deren Hausfassaden nach der Sanierung jetzt prachtvolle Ansichten bieten. Schauen Sie selbst!

Hausfassaden der Gründerzeit in Magdeburg
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Im Bereich von Hasselbachplatz, Breiter Weg und Otto-von-Guericke-Straße (Südabschnitte)

Die Bewertung des Historismus und auch vor allem der eklektischen Bauten der Gründerzeit hat in den letzten Jahren einen grundlegenden Wandel erfahren. Im Vergleich zu den oft sehr nüchternen (und manchmal eben auch sehr einfallslosen) Architekturen der Moderne, kann man sich über den Erhalt der gründerzeitlichen Bauten und über jede hier gelungene Altbausanierung nur freuen. Beim Betrachten der Fassaden findet man eine Vielzahl von Details:

Details an Hausfassaden der Gründerzeit in Magdeburg, südliche Altstadt (Breiter Weg, Otto-von-Guericke-Straße, Hasselbachplatz)



Wir bleiben noch ein wenig in der Gegend des Hasselbachplatzes:

Gründerzeit in der südlichen Altstadt: Sternstraße, Hegel-, Leibniz- und Bölschestraße

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Detail am Domgymnasium, Hegelstraße
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Fassade in der Hegelstraße, MD
Heute ist es schwer vorstellbar, dass sich südlich vom Dom einst tiefgestaffelte Festungsanlagen befanden. Nach Auflassung der Festung entstanden hier in den neu angelegten Straßen repräsentative Gebäude. An die barocke Sternschanze, eine zu ihrer Entstehungszeit hochmoderne Befestigungsanlage, erinnern nur noch die Namen Sternstraße und Sternbrücke. Immerhin blieb von der Wallanlage das Sterntor erhalten, dessen Wieder- (bzw. Neu-) Errichtung am Domplatz voranschreitet. Doch schauen Sie sich in Ruhe die aufwändigen Fassaden und Details der gründerzeitlichen Häuser in diesem Gebiet an:

Fassaden in der südlichen Altstadt
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An den Häusern der Hegelstraße und des umliegenden Quartiers kann man viele schöne Schmuckelemente entdecken:

Details an Hausfassaden der Gründerzeit in Magdeburg, südliche Altstadt (Hegelstraße, Leibnizstraße, Bölschestraße)



Südlich der Altstadt: Sternstraße, Seumestraße u. a.
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Fortgesetzt nach Süden in Richtung Magdeburg-Buckau findet man an den Fassaden der Häuser in der Sternstraße und Seumestraße ebenfalls eine Vielzahl interessanter Details. Bei manchen Ornamenten ist die Tendenz zum Jugendstil erkennbar. Der Übergang ist fließend, wesentlich bleibt die Freude am schmückenden Beiwerk und eine Kategorisierung wird beim lustvollen Entdecken eigentlich nebensächlich...


Details an Hausfassaden in Magdeburg (Sternstraße, Seumestraße)


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Neugierig auf weitere "Hausgesichter"? Dann...
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