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Denkmale in Magdeburg - Teil 3
Im Park am Fürstenwall südlich des Magdeburger Domes werden drei sehr unterschiedliche Aspekte deutscher Geschichte (mit lokalem Bezug) durch die drei hier vorhandenen Denkmale verdeutlicht:
Denkmal für Karl Friedrich Friesen
Friesen (1784 bis 1814) wurde in Magdeburg geboren, schloss sich den Reformbestrebungen Pestalozzis und Friedrich Ludwig Jahns an, war Mitbegründer des geheimen Deutschen Bundes und kämpfte aktiv in der "Lützower Schar" zusammen mit Theodor Körner, der 1813 in seinen Armen verstarb. Wenig später fiel auch Karl Friedrich Friesen in den Befreiungskriegen. Das Friesendenkmal in Magdeburg wurde 1893 eingeweiht, geschaffen hat es der Magdeburger Bildhauer Ernst Habs (1858-1898). Das Denkmal im Park am Fürstenwall steht an der Hegelstraße.
Kriegerdenkmal im Park am Fürstenwall
Das Kriegerdenkmal auf der künstlichen Anhöhe hat - im Gegensatz zu anderen preußischen Denkmalen in Magdeburg (Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Bismarckdenkmal) - die Zeiten überdauert. Die Inschriften nehmen Bezug auf die preußischen Kriege und Schlachten (1866, 1870/71), Bismarck und Kaiser Wilhelm schauen von oben herab.
Auf einer der vier Relieftafeln ist der Name des Bildhauers Emil Hundrieser zu erkennen. 1877 wurde das Denkmal eingeweiht.
Auf einer der vier Relieftafeln ist der Name des Bildhauers Emil Hundrieser zu erkennen. 1877 wurde das Denkmal eingeweiht.
Auf den Relieftafeln wird aus der preußischen Geschichte erzählt, so wie sie gesehen werden sollte. Alles ist da: Der alte Vater, selbst Veteran, der seinen Sohn in den Kampf verabschiedet und ihn ein letztes Mal ermahnt, der herzliche Abschied von Weib und Kind und dann geht's heißa zum Stadttor hinaus, ... hinaus ins Feld, in den Kampf! Der Feind wird besiegt und ist gedemütigt (links unten: Die Übergabe Napoleons III. nach der Schlacht von Sedan, siehe auch -->Wikipedia) und der oberste Feldherr greift zum Schluss nach der Kaiserkrone ...
Denkmal für die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma
Ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte (auch in Magdeburg) ist die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma in den Jahren 1933 bis 1945. Daran erinnert das 1998 eingeweihte Denkmal. Wolfgang Roßdeutscher gestaltete es in Form eines symbolisch zerbrochenen Marmorblocks. Mehr Informationen finden Sie hier: http://gedenkorte.sintiundroma.de/index.php?ortID=59
Ede-und-Unku-Weg: Gedenken am Ort des ehemaligen Sammellagers am Holzweg/Silberberg, Magdeburg

Ede-Und-Unku-Weg

Ede-Und-Unku-Weg
Wer vor 1989 in der DDR zur Schule ging, erinnert sich vielleicht an das Kinderbuch "Ede und Unku" von Alex Wedding.
Unku, die mit bürgerlichem Name Erna Lauenburger hieß, starb 1943 im Alter von 23 Jahren im Konzentrationslager Auschwitz. In Magdeburg hatten die Nazis ab 1935 ein Sammellager für Sinti und Roma am Holzweg/Silberberg eingerichtet. Im März 1943 wurden 470 Menschen aus dem Lager nach Auschwitz deportiert. Das Mädchen Unku, zu der Zeit eine junge Frau, war ebenfalls darunter. Der Straßenname und die Gedenkstele mit den Namen der Opfer am Eingang zum Flora-Park erinnern jetzt an das Schicksal der hier Internierten und später in Auschwitz Ermordeten.
Unku, die mit bürgerlichem Name Erna Lauenburger hieß, starb 1943 im Alter von 23 Jahren im Konzentrationslager Auschwitz. In Magdeburg hatten die Nazis ab 1935 ein Sammellager für Sinti und Roma am Holzweg/Silberberg eingerichtet. Im März 1943 wurden 470 Menschen aus dem Lager nach Auschwitz deportiert. Das Mädchen Unku, zu der Zeit eine junge Frau, war ebenfalls darunter. Der Straßenname und die Gedenkstele mit den Namen der Opfer am Eingang zum Flora-Park erinnern jetzt an das Schicksal der hier Internierten und später in Auschwitz Ermordeten.
50 Jahre Pogrom - Mahnmal für die Zerstörung der Magdeburger Synagoge

Mahnmal "50 Jahre Pogrom"
Auch in Magdeburg wurden in der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938, der sogenannten "Reichskristallnacht", jüdische Geschäfte demoliert und die Synagoge zerstört. Genau 50 Jahre später wurde am ehemaligen Standort der Synagoge in der Julius-Bremer-Straße die Stahlplastik von Josef Bzdok als Mahnmal aufgestellt. Zwei Tafeln stützen symbolisch ein einstürzendes Tor. Auf ihnen kann man folgendes lesen: "Hier stand die Magdeburger Synagoge, eingeweiht am 14. September 1851, zerstört am 9. November 1938. - Dem Naziterror fielen 1521 Magdeburger jüdischen Glaubens, darunter 287 unschuldige Kinder, zum Opfer. - Aus der menschlichen Gesellschaft wurden sie gejagt."
wird fortgesetzt...

zum 4. Teil Magdeburger Denkmäler