Denkmale in Dresden - Teil 1: Könige und Fürsten


Kurfürst Friedrich August I. - genannt August der Starke

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August (der Starke), Kurfürst
von Sachsen u. König von Polen
Friedrich August lebte von 1670 bis 1733. Nach dem plötzlichen Tod seines älteren Bruders fällt ihm die Kurfürstenwürde zu und so regiert er Sachsen als Kurfürst Friedrich August I. von 1694 bis 1733. Wegen seiner angeblich außergewöhnlichen Körperkraft - er soll zur Belustigung der Damen gern Hufeisen verbogen haben - wird er im Volksmund "August der Starke" genannt. Man kennt ihn als prunkvollen, verschwenderischen Regenten mit zahlreichen Mätressen, ausgeprägtem Hang zu Repräsentation und als Begründer der sächsischen Kunstsammlungen. Doch August der Starke strebte auch nach einer Königskrone: er trat zum katholischen Glauben über und wurde als August II. 1697 in Warschau zum polnischen König gekrönt. Sein Wunsch nach einem monumentalen Reiterstandbild in der Art antiker Imperatoren hatte mehrere Entwürfe zur Folge, bis schließlich 1732 der Kunstschmied Ludwig Wiedemann den Auftrag erhielt, das Reiterstandbild nach dem Modell des französischen Bildhauers Jean-Joseph Vinache in Kupfer zu treiben und feuerzuvergolden. 1736 wurde der "Goldene Reiter" auf dem Neustädter Markt aufgestellt und seitdem reitet August der Starke mit Schuppenpanzer bekleidet wie ein römischer Cäsar in Richtung Polen. Das Denkmal wurde seit seiner Entstehungszeit mehrfach restauriert, die letzte gründliche Restaurierung und Neuvergoldung erfolgte 2003.

August der Starke
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König Friedrich August I.

Friedrich August lebte von 1750 bis 1827, wurde 1763 Kurfürst und war ab 1806 der erste König von Sachsen. Er ist nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen Kurfürsten Friedrich August (der Starke). In seine Regierungszeit fällt die Auseinandersetzung mit Napoleon, nach deren Ende Sachsen über die Hälfte seines Territoriums verloren hatte.
1763 wurde der siebenjährige Krieg beendet. Sachsen hatte vor Preußen kapituliert und war mit 40 Millionen Talern verschuldet, allein die Zinszahlungen betrugen jährlich fast ein Drittel der Staatseinnahmen. Abbau der Schulden und Förderung der Wirtschaft hatten deshalb bei Friedrich August zu Beginn seiner Regierungszeit höchste Priorität. Als Preußen gegen Napoleon 1806 bei Jena und Auerstedt zu Felde zog, war dann auch Sachsen dabei, doch nach der vernichtenden Niederlage und der Besetzung des Landes durch französische Truppen stand Friedrich August auf Napoleons Seite und wurde von diesem 1806 zum König erhoben... Die Verbindung Friedrich Augusts mit Napoleon war sicher nicht ganz freiwillig, doch der sächsische König kam auch späteren Aufforderungen, in den Kreis der Napoleongegner überzuwechseln, nicht nach. Friedrich August wird nach der Völkerschlacht bei Leipzig gefangengenommen, kann 1815 zurückkehren und wird von den Dresdnern in seiner Hauptstadt begeistert empfangen...

König Friedrich August I.
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Das Denkmal für König Friedrich August I. (der den Beinamen "der Gerechte" bekommen hat) schuf der Bildhauer Ernst Rietschel, am Entwurf war auch Christian Daniel Rauch beteiligt. Das Postament wurde von Gottfried Semper und Karl Friedrich Schinkel entworfen. Friedrich August sitzt im Krönungsmantel auf dem Thron, die Eckfiguren stellen die Regententugenden Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Milde und Weisheit dar. Das Denkmal wechselte mehrfach seine Platz, nach gründlicher Restaurierung wurde es 2008 feierlich auf dem jetzigen Standort Schlossplatz eingeweiht. Dabei erklang auch jene Weihe-Hymne, die Richard Wagner anlässlich der ersten Einweihung 1843 komponiert hatte.

Details am Denkmal Friedrich August I.
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König Anton

Anton von Sachsen (1755-1836) gelangte 1827 im hohen Alter von 71 Jahren als Nachfolger seines Bruders Friedrich August I. auf den sächsischen Thron.
Ernst Rietschel schuf 1835 die Porträtbüste des Königs im Stil eines römischen Cäsaren. Das Denkmal befindet sich auf dem Hohenthalplatz in Dresden-Friedrichstadt, es war ursprünglich (1835) am Weißeritzufer aufgestellt worden.

König Anton
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König Friedrich August II.

Friedrich August II. lebte von 1797 bis 1854 und war von 1836 an bis zu seinem Tode der dritte König von Sachsen. Das Denkmal wurde von Ernst Julius Hähnel entworfen und 1866 auf dem Neumarkt aufgestellt. Es hat die Zerstörungen des zweiten Weltkieges nahezu unversehrt überstanden. Während der Baumaßnahmen am Neumarkt wurde das Denkmal abgebaut und restauriert und konnte im Jahr 2006 wieder aufgestellt werden. König Friedrich II. steht in Feldherrenpose auf hohem Postament, am Sockel befinden sich die vier allegorischen Figuren der Herrschertugenden Gerechtigkeit, Weisheit, Stärke und Frömmigkeit.

König Friedrich August II.
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Jede Zeit hat ihre Umbrüche. In die Regierungszeit von Friedrich August II. fiel der Dresdner Maiaufstand 1849, der blutig niedergeschlagen wurde. Immerhin musste der König eine Verfassung akzeptieren, die er hier in der Hand hält.

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König Johann

Das Reiterstandbild König Johanns auf dem Theaterplatz wurde von Johannes Schilling geschaffen und 1889 enthüllt. Das bronzene Denkmal einschließlich des Granitsockels hat eine Gesamthöhe von etwa 13,50 Meter.
König Johann hat sich als Danteforscher bleibende Verdienste erworben - von ihm stammt eine heute noch als gültig anerkannte Übersetzung von Dante Alighieris Göttlicher Komödie. Diese Übersetzung der "Commedia" erschien erstmals 1849 unter dem Pseudonym Philaletes in Leipzig und Dresden, sie gehört unter den zahlreichen deutschen Übertragungen zu den wirkungsgeschichtlich bedeutendsten. Johann lebte von 1801 bis 1873, er wurde 1854 nach dem Tod seines Bruders Friedrich August König von Sachsen.

König Johann
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Am Sockel des Denkmals befindet sich ein vollplastisches Relief mit weitgefächerten Motiven aus Kunst, Theater, Handel und Gewerbe, Landleben, Wissenschaft und Militär. So kann man neben der ersten in Deutschland gebauten Lokomotive (der "Saxonia") auch den Dichter Dante entdecken...

König Johann, Details am Sockel
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Aufnahmen von 2007-2010

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Johann, 2013 frisch gesäubert
Im September 2013 wurde das Denkmal gründlich gereinigt, so dass der König in seinem prächtigen Mantel und mit Zepter versehen nun wieder richtig zur Geltung kommen kann. Besonders schön anzuschauen ist aber vor allen Dingen die Fülle der Details an den vier Kandelabern und in den Relieffeldern.
  

König Johann, 2013 frisch gesäubert
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Das Relief auf der Südseite (Seite zum Zwinger) zeigt u. a. die sächsische Landwirtschaft. Zentrale Figur ist eine weibliche Allegorie der Fruchtbarkeit (mit Füllhorn und Stier...), man sieht hier Weinanbau, Schafe, Obstbäume, Getreidefelder, den Forstmann, eine Quelle mit wasserholendem Mädchen. Auf der gegenüberliegenden Seite zur Elbe zu werden die Errungenschaften der Industrie und des Handels dargestellt. Die Lokomotive "Saxonia" ist schön zu sehen, es wird geschmiedet, Bergbau betrieben, gewogen und gehandelt. Sogar Telegraphendrähte im Hintergrund und ein Fotoapparat sind zu erkennen! Es entwickelt sich ... Und so hält die Dame jetzt ihr Füllhorn gefüllt mit kostbaren Gütern aus Handel und Industrie in der Hand. Im Elbwasser tummeln sich die Fische, eine Elbnixe dreht am Schaufelrad des Dampfers ... Die Eckkandelaber am Sockel zeigen Militär, Künste und Wissenschaften.

Denkmal für König Johann, Details der Reliefs
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Aufnahmen September 2013

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Kurfürstin Anna

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Abbildung auf der Informationstafel
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Annenkirche, Dresden
Die im zweiten Weltkrieg stark beschädigte Annenkirche ist einschließlich des Vorplatzes wieder (neu) hergestellt. Und seit Mai 2011 befindet sich auch das Denkmal der Kurfürstin Anna wieder vor der Kirche.

Auf der Informationstafel neben dem Denkmal kann man Folgendes lesen:
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"Kurfürstin Anna (1532-1585), Tochter des dänischen Königs Christian III., war Gemahlin des sächsischen Kurfürsten August (1526-1586). In dessen 33-jähriger Regentschaft (1553-1586) unterstützte sie tatkräftig, klug und organisationsgewandt sein Bestreben, Sachsen zum Musterland im Deutschen Reich zu entwickeln. Im Volksmund wurden beide 'Vater August' und 'Mutter Anna' genannt.

Kurfürstin Anna betrieb erfolgreich Landwirtschaft auf dem landesherrlichen Vorwerk Ostra in der Friedrichstadt und Heilkräuteranbau im Zwingergarten. Der Kurfürst übertrug ihr in Folge die Verantwortung aller fürstlichen Güter. Gemeinsam betrieb das Kurfürstenpaar die Entwicklung ertragreicher Obstgehölze sowie den Ankauf neuer Viehrassen, um Kursachsens Landwirtschaft von Importen unabhängiger zu machen. Die Einflussnahme der Kurfürstin auf die Staatsgeschäfte, die Volksbildung und die Konfessionspolitik, aber auch ihre Vermittlerrolle bei den Friedensverhandlungen 1563 zwischen Dänemark und Schweden verschafften ihr schon zu Lebzeiten Anerkennung über Sachsens Grenzen hinaus.

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Besonders hervorzuheben ist das soziale Engagement der Kurfürstin Anna. Sie bemühte sich um die Betreuung von Asylsuchenden, Schwangeren und Kranken und regte die Gemeinde an, in diesem Sinn tätig zu werden. Sie förderte die Ausbildung unbemittelter Mädchen in der Heilkräuterkunde, damit diese später die erworbenen Kenntnisse bei der Krankenpflege anwenden konnten. Dies ging einher mit ihrem eigenen Interesse an der Pharmazie. Dazu stand sie mit berühmten Ärzten Europas im Schriftwechsel und prägte das Apothekenwesen in Sachsen.

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Überliefert, wenngleich urkundlich nicht belegbar, ist die Fürsprache der Kurfürstin Anna im Zusammenhang mit der Errichtung der ältesten Annenkirche im Jahre 1578. Darauf stiftete Kurfürst August hierfür den Bauplatz auf dem Grundstück des früheren Barchenthofes, wo dann auch der erste von insgesamt vier Annenfriedhöfen entstand.

Im Gedenken an das wohltätige Wirken der Kurfürstin stiftete der Freistaat Sachsen 1995 die Annen-Medaille als höchste Auszeichnung des Freistaates für bürgerschaftliches Engagement.

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Das Denkmal der Kurfürstin Anna wurde vom Bildhauer Robert Henze geschaffen und 1869 vor dem Südwest-Eingang der Annenkirche errichtet. Die Statue wurde 1945 kriegsbeschädigt geborgen und auf dem Alten Annenfriedhof aufbewahrt. Die Wiederaufstellung in etwa 50 Meter Entfernung vom ursprünglichen Standort erfolgte 2011. Das Denkmal-Postament ist eine Neuanfertigung aus dem Jahr 2011. Es ist ein wenig schlichter gestaltet als das historische Original."

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Das Denkmal für Kurfürst Moritz von Sachsen - Moritzmonument

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Moritzmonument
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Moritzmonument am Elbufer
Moritz von Sachsen (1521-1553) war zweifellos eine der schillerndsten und tatkräftigsten Gestalten des sächsischen Herrscherhauses der Wettiner. Mit hochfliegenden Plänen im Jahrhundert der Reformation aktiv an den politisch-kriegerischen Auseinandersetzungen beteiligt, belohnte ihn Kaiser Karl V. im Schmalkaldischen Krieg nach der Schlacht bei Mühlberg 1547 mit der bis dahin an das ernestinische Sachsen (Kursachsen mit Wittenberg als Residenz) gebundenden Kurwürde...
Bis heute rätseln Historiker über die wahren Absichten Moritz', es ist durchaus denkbar, dass der ehrgeizige Mann selbst nach der Kaiserkrone strebte. Doch dazu sollte es nicht kommen: 1553 wurde Moritz - 32 Jahre alt - in der Schlacht von Sievershausen durch einen Schuss in den Bauch tödlich verwundet. Im Dom zu Freiberg steht sein monumentales Grabmal. Hier ist auch der Harnisch mit dem Einschussloch zu sehen. Nach Moritz' schnellen Tod gingen Herrschaft und Kurwürde auf seinen Bruder August über (Kurfürst August I., nicht zu verwechseln mit August dem Starken, der war als Kurfürst Friedrich August I. und als König von Polen August II.).

Moritzmonument
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Der Bildhauer Hans Walther (1526-1586) schuf 1555 im Auftrag von August I. das Moritzmonument, welches als das älteste erhaltene Denkmal Dresdens gilt. Es befindet sich an der Nordostecke der Brühlschen Terrasse  (ehemalige Jungfern- oder Venusbastion). Seit 2000 handelt es sich hier allerdings um eine gelungene Kopie, das Orignal kann man beim Besuch der Festungsanlagen im Innern besichtigen.

Agnes, Moritz, August und Anna
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Zwischen zwei Säulen wird theatralisch der Moment dargestellt, in dem Moritz seinem Bruder August das Kurschwert überreicht. Hinter Moritz hält der Tod die Sanduhr hoch. Über der Szene schwebt die heilige Dreifaltigkeit, womit die göttliche Legitimation der Herrscher- und Kurwürde symbolisiert werden soll. Links und rechts stehen die Ehefrauen der Brüder: dabei trägt Agnes von Hessen die Witwen- bzw. Trauertracht, Anna von Dänemark ist als höfisch elegante Dame gekleidet. Wappen und seitliche Schrifttafeln, die aus dem Leben von Moritz berichten, ergänzen das Denkmal.
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Auf den Tafeln kann man Folgendes lesen:
Der Durchleuchtige Hochgeborne Fürst und Herr, Herr Mauritius, Hertzog zue Sachsen, Churfürst, ist geboren zue Freyberck anno MDXXI den XXI. marty und hat im XXI. Jhar seines Alters angefangen zue regieren. Ist von Kayser Carolo ao. MDXLVIII den XXIV. february mit der Chur Sachsen belehnet worden und nach deme er in der Schlacht zue Sievershaussen ao. MDLIII den IX. July tödtlichen verwundet als Sieger über seinen Feindt den Marggraften Albrecht zue Brandenburgk in Gottseliglichen vorschieden den XI July im XXXIII. Jahr seines löblichen Lebens dem XII. Jhar seines gesegneten Regierens.
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Von Gottesgnaden Agnes Hertziginn zue Sachsen, Churfürstinn, geborne Lantgrevinn zue Hessen und Gemahl Hertzog Maurity ist geboren anno MDXXVII den XXXI. may und zur tiefbetrübten wittib worden, nachdem Sie in fürstlicher ehe gelebet, XII Jhare, VI. Monat.
Magnanimitas. Victoria. MDLIII.
Und weiter heißt es:
Was das Reich deutscher Nation in Ihme verloren, das werden die Nachkohmen sowohl als die ietzo leben mit der Zeit empfinden. Hat neben Erbauung des Schloß alhir und des Jagdhauss die Moritzburgk ufm Friedewald gelegen wie auch des Castell Pleissenburgk zue Leipzigk die Befestigung hiesieger Stadt vollführet biss an diessen ort, von da sie sein Bruder Augustus Erbmarschalch und Churfürst, vollends hat erbawen lassen biss hinunter an die Elbe. Zum steten Gedächtnyssss des tet. Hintritts Churfürst Mauritz dadurch Ihme die Chur und Lande angeerbt worden, liesse er diesses Monumentum setzen.
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Von Gottesgnaden, Anna, Hertzoginn zue Sachsen, Churfürstinn, geborne aus königl. Stamm zue Dennemarck hat sich verehelich mit Churfürst Augusto, anno MDXLVIII den VII. october.
MDLIII. Sapienta. Pax.
Und die Geschichte des Denkmals selbst wird ebenfalls beschrieben:
Christian Churfürst und Hertzog zue Sachssen hat  diess Monumentum anno MDXC vernewern lassen.
Dann wiederhergestellt im Jahre der funfzigjährigen Regierungsiubelfeier des Königs Friedrich August, 1818.
Erneuert 1871. Hierher versetzt und abermals erneuert 1895. Erneuert 2000.
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