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Kirchtürme in Dresden - Im Stadtzentrum, Teil 2:
Die "Steinerne Glocke" - die Kuppel der Dresdner Frauenkirche
Die Dresdner Frauenkirche ist Mahnmal, aber auch Symbol der Versöhnung, des Aufbau- und Lebenswillens. Sie ist als Gotteshaus DAS Wahrzeichen Dresdens und monumentaler architektonischer Höhepunkt des protestantischen Kirchenbaus in Deutschland.
(Verständlich, dass dieser Bau Einheimische und Besucher fasziniert ... )
(Verständlich, dass dieser Bau Einheimische und Besucher fasziniert ... )
Der erste Bau an dieser Stelle dürfte um das Jahr 1000 wohl eine hölzerne Missionskirche gewesen sein, danach stand hier eine romanische Kirche, um die später die gotische Kirche Unser Lieben Frauen "herumgebaut" wurde. Der Name Frauenkirche lässt sich erstmals 1289 nachweisen. Immer wieder an- und umgebaut war die spätgotische Hallenkirche schließlich zu klein geworden und endlich so baufällig, dass der Stadtrat 1722 den kompletten Neubau beschloss.
Der Auftrag ging an den Ratszimmermeister George Bähr (1666-1738), der sich mit dem Bau verschiedener kleinerer Kirchen und anderer Objekte bereits einen Namen gemacht hatte. Ursprünglich hatte er eine Kuppel aus Holz vorgesehen, doch ließ er die Pfeiler von Beginn an wesentlich stärker ausführen und dachte wohl schon immer an eine steinerne Kuppel. Die Kosten bei Baubeginn 1726 veranschlagte Bähr auf 83000 Taler, nach 17 Jahren war das Werk 1743 vollbracht und hatte nur 288000 Taler gekostet ... George Bähr hat die Vollendung nicht mehr erlebt, andere (u. a. Johann Georg Schmidt) haben sein Werk fortgeführt und fertiggestellt.
Die Frauenkirche ist ein Zentralbau, die quadratische Grundrissform enthält einen runden Mittelraum, vier diagonal gestellte Treppentürme an den Ecken und einen nach Osten vorgezogenen Altarraum. Die zweischalige steinerne Kuppel wird von den acht Pfeilern des Mittelraums getragen. Die äußere Kuppelschale ist mit einem konkaven Anschwung mit den Umfassungsmauern verbunden, diese weltweit einzigartige einer Glocke ähnliche Form hat der Kuppel den Namen "Steinerne Glocke" eingebracht.
Am 13. und 14. Februar 1945 sank Dresden infolge des Bombenterrors angloamerikanischer Luftangriffe in Schutt und Asche. Inmitten des Infernos blieb die Frauenkirche stehen, doch einen Tag später, am Vormittag des 15. Februar 1945, konnten die ausgeglühten Sandsteinpfeiler und -mauern die 12000 Tonnen schwere Steinkuppel nicht mehr tragen - sie barsten und die Frauenkirche fiel in sich zusammen. 202 Jahre lang hatte die Kuppel die Silhouette der Stadt dominiert, übrig blieb jetzt ein 23000-Kubikmeter-Schuttberg, aus dem zwei etwa 30 Meter hohe Mauerreste als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung ragten.
Am 13. Februar 1990 erscholl der "Ruf aus Dresden": Viele Prominente und die "Bürgerinitiative für den Wiederaufbau der Frauenkirche" erhoben ihre Stimme für einen originalgetreuen Wiederaufbau und organisierten weltweit eine beispiellose Spendenaktion. Und das Wunder gelang: Über eine Million Spender aus aller Welt beteiligten sich (und beteiligen sich bis heute).
Turmkreuz
Der Trümmerberg wurde abgetragen, wiederverwendbare Steine wurden wiederverwendet, Mauern und Pfeiler wurden hochgezogen und schließlich war 2004 mit dem Aufsetzen der Turmhaube und des vergoldeten Kreuzes die äußere Gestalt wiederhergestellt.
Auch das Innere ist in originaler barocker Pracht neu entstanden. Längst ist die Frauenkirche zu einem Besuchermagnet geworden und wird von Touristen aus aller Welt bestaunt. Ein besonderes Erlebnis ist dabei der Kuppelaufstieg: Mit dem Fahrstuhl gelangt man zunächst bis auf die Höhe der dritten Empore, danach geht der Weg zwischen den beiden Kuppelschalen auf einer Rampe bis zur Aussichtsplattform in der Laterne. Hier genießt man einen phantastischen Blick über die Stadt, den man sich bei einem Dresden-Besuch auf keinen Fall entgegehen lassen sollte! Auch tut man dabei noch etwas Gutes, denn ein Teil des Eintrittsgeldes wird für den weiteren Aufbau und Erhalt der Frauenkirche verwendet.
Auch das Innere ist in originaler barocker Pracht neu entstanden. Längst ist die Frauenkirche zu einem Besuchermagnet geworden und wird von Touristen aus aller Welt bestaunt. Ein besonderes Erlebnis ist dabei der Kuppelaufstieg: Mit dem Fahrstuhl gelangt man zunächst bis auf die Höhe der dritten Empore, danach geht der Weg zwischen den beiden Kuppelschalen auf einer Rampe bis zur Aussichtsplattform in der Laterne. Hier genießt man einen phantastischen Blick über die Stadt, den man sich bei einem Dresden-Besuch auf keinen Fall entgegehen lassen sollte! Auch tut man dabei noch etwas Gutes, denn ein Teil des Eintrittsgeldes wird für den weiteren Aufbau und Erhalt der Frauenkirche verwendet.
Für den Wiederaufbau der Frauenkirche wurden beim Beräumen des Trümmerberges die Steine sortiert, katalogisiert und auf ihre Wiederverwendbarkeit geprüft. So konnten viele Originalsteine erneut verbaut werden, an der Außenfassade sind sie durch ihre dunkle Färbung deutlich hervorgehoben.
<-- Oberhalb des Chorfensters an der
Ostseite ist der Riss im Mauerwerk
beibehalten worden. Dies ist am
Außenbau (abgesehen von der Zwei-
farbigkeit der Steine) der einzige noch
bestehende Hinweis auf die einstige Zerstörung ...
Fast 8000 geborgene Steine und Architekturdetails konnten für die Außenfassade an originaler Stelle platziert werden. Andere, nicht zuordenbare Steine aus dem Trümmerberg wurden für die Hintermauerung verwendet. Neue Sandsteine kamen aus den Steinbrüchen der Sächsischen Schweiz. Sie wurden von den Steinmetzen in traditioneller Manier für die vielen die Kirche schmückenden Details bearbeitet.
Am Süd-West-Treppenturm befindet sich die Turmuhr mit drei Zifferblättern. Das mechanische Uhrwerk stammt aus dem Jahr 1919, (ursprünglich in der Kirche von Lohmen), nach gründlicher Restaurierung und Probelauf konnte die Uhr 2003 in Betrieb genommen werden.
Zahlen zur Frauenkirche:
1726-1743 erbaut, Baumeister George Bähr
13./15. Februar 1945 zerstört
Aussichtsplattform13. Februar 1990: "Ruf aus Dresden" zum Wiederaufbau
1994-2005 wiedererrichtet
Baukosten: ca. 180 Mio. Euro, davon ca. 115 Mio. aus Spendengeldern finanziert
Grundfläche: 50 Meter (W-O) x 42 Meter (N-S)
Höhe Innenraum: 36,6 Meter
Kuppel (ohne Anlauf): Außendurchmesser 26 Meter, Höhe 24 Meter
Höhe der Aussichtsplattform: 67 Meter
Gesamthöhe (einschließlich Kreuz): 91 Meter
Blick von der Ausichtsplattform der Frauenkirche
Der Aufstieg zur Aussichtsplattform auf der Kuppel ist ganzjährig möglich.
Öffnungszeiten:
März - Oktober: Mo - Sa 10-18 Uhr, So 12:30-18 Uhr
November - Februar: Mo - Sa 10-16 Uhr, So 12:30-16 Uhr
Weitergehende Informationen (lesenswerter Artikel!):
--> http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenkirche_(Dresden)
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